Viel zu schmecken, zu riechen und zu genießen gab es bei uns am 28.4.. Der Tag begann mit bedecktem Himmel und leichtem Regen. Aber pünktlich zum Beginn unserer Wanderung beschenkte uns der Himmel mit strahlendem Sonnenschein!
Bei strahlendem Sonnenschein geht es los –
die Frühlingskräuter entdecken
Zuerst probieren wir die schmackhaften, leicht sauren Blätter der Rotbuche. Wusstest du, dass der lateinische Name „Fagus sylvatica“ soviel heißt wie: Essen aus dem Wald! Vermutlich aufgrund der Bucheckern, die im Herbst in manchen Jahren in Hülle und Fülle vorkommen und früher wichtige Nahrung waren. (Allerdings nicht roh! Bzw. nur wenige – da Blausäure enthalten ist) Ein Auszug aus der Rotbuche kann bei geschwollenen Gelenken Linderung bringen und wirkt durch seine Gerbstoffe auch bei großporiger Haut.
Mhmm…. lecker leicht-saure Buchenblätter probiert, solange sie noch jung und glänzend sind
Über den Giersch haben wir außerdem gesprochen, der bei einer Teilnehmerin einfach im Garten nicht wachsen möchte. Lustig, dass es auch anders herum sein kann. 🙂 Die meisten Menschen, die ihn im Garten haben, werden ihm nicht Herr und er wuchert alles zu. Dabei ist der Giersch so superlecker, schmeckt nach Petersilie, leicht nach Karotte und ich gebe ihn gerne in Salate und alle möglichen auch warmen Gerichte. Zu Karotte passt er vor allem genial. Nutze vom Giersch am Besten nur die jungen, noch glänzenden Triebe. Die sind noch schön zart – ich nutze sie nur, wenn sie noch so jung sind.
Wenn man den Giersch wiedererkennen möchte hilft die Zahl „3“! Warum? Unter dem nächsten Bild findest du die Antwort
Mit der Zahl 3 hat man schon mal viele Anhaltspunkte ihn wiederzuerkennen
Der Giersch zeigt sich in unterschiedlichsten Variationen
Weiter zur Knoblauchsrauke, die – wie der Name schon sagt – auch wie Knoblauch duftet und schmeckt. Ein unverwechselbares Kennzeichen. Sie ist auch genau so zu verwenden. Man sagt, dass ein großer Zweig Knoblauchsrauke eine Knobi-Zehe ersetzt. Von Vorteil ist außerdem, dass man vom Mund- und Körpergeruch verschont bleibt. Ich vertrage Zwiebeln, Knoblauch und leider auch Bärlauch nicht gut, daher ist mir die Knoblauchsrauke eine angenehme Alternative. Wenn sie verblüht ist, gebe ich ihre Samen immer in meine Pfeffermühle und profitiere so das ganze Jahr von ihrem Geschmack und den wertvollen Inhaltsstoffen. Wie das geht, habe ich in diesem Artikel beschrieben. Das musst du unbedingt nachmachen!
Die Knoblauchsrauke – wenn sie blüht werden die Blätter leicht bitter, man kann sie dennoch gut essen
Auf meiner Lieblingswiese, die nur einmal im Jahr gemäht wird und auf der dementsprechend vielfältige Kräuter zu finden sind, durfte sich jeder zwei Pflänzchen suchen. Eines, das er kennt und eines, das er nicht kennt… Ich bin gespannt, was da von uns entdeckt und probiert werden möchte.
So viel Schönes hat sich da zu uns gesellt. Da haben wir den Löwenzahn mit seiner gelben Sonne, den glänzenden Hahnenfuß, der kriechende Günsel, das scharf-leckere Wiesenschaumkraut, die zarte Bachnelkenwurz, den ganz besonderen Ehrenpreis, eine Grassorte, die sich Lieschgras nennt und im Moment lila blüht, der schöne Frauenmantel, der Spitzwegerich, dessen Knospen leicht nach Champingnons schmecken und der große Wiesenknopf – auch ihn haben wir probiert, er schmeckt leicht nach Gurke und ist auch ideal für ein Gurken-Gericht.
Während wir die wunderbaren Kräuterchen besprechen schnibbeln wir uns Giersch, Knoblauchsrauke, Löwenzahnblätter und -blüten, Spitzwegerich, Wiesenschaumkraut, schmieren uns ein Butterbrot und genießen leckere Kräuter-Butter-Brote. Mhmmm…. alle sind begeistert vom vollen Geschmack der „wilden“ Kräuter. So einfach und so voller Power! Von der Wiese aufs Brot – gibt es besseres?!
Natürlich habe ich einen passenden Kräuter-„Cocktail“ nicht vergessen. Da wir auch über die Brennnessel gesprochen haben und vor allem Maria Treben eine Frühjahrskur mit Brennnessel-Tee zur Stärkung und gegen Frühjahrsmüdigkeit empfiehlt, habe ich einen leckeren Brennnessel-Trunk mitgebracht. Reiner Brennnessel-Tee schmeckt nicht unbedingt lecker, das ist aber noch lange kein Grund auf dieses wertvolle Getränk zu verzichten. Ich habe Brennnesseltee abkühlen lassen, habe ein paar Zitronen- und Ingwerscheiben hineingegeben, eine halbe Zitrone ausgepresst und auch noch mit dazu. Über Nacht ziehen lassen und der Tee schmeckt gleich ganz anders. So mochten ihn alle gerne! Wem er jetzt noch zu intensiv schmecken sollte gießt noch etwas naturtrüben Apfelsaft dazu – und fertig! Oder schau mal hier: Mein Kräuter-Detox-Drink könnte auch was für dich sein.

Die hier verwendeten Bilder sind von der lieben Margit: www.animalischgut.de Und von der lieben Anna von www.passionflow.de

Was für ein wundervoller Nachmittag das war! Und ich freue mich auf viele, viele weitere. Es gibt so viel zu entdecken. So viel zu erkunden, zu wissen, kennenzulernen und spannendes Wissen – so viel was ich weitergeben möchte! Wenn dich einmal der Kräuter-Virus gepackt hat, lässt er dich nicht mehr los! Aber das Schöne – dieser Virus macht dich gesünder!