Ich wasche meine Haare schon seit vielen Jahren nur noch mit Shampoos, die keine Silikone enthalten. Weil ich so gerne vom gekauften Shampoo loskommen wollte und außerdem am liebsten natürlich plastikfrei sein möchte, habe ich schon einiges ausprobiert.
So habe ich eine Zeit lang mit der Aleppo-Seife gewaschen. Das gefiel mir irgendwie so gar nicht. Meine Haare fühlten sich immer strähnig an, obwohl ich zum Schluss immer eine saure Rinse* gemacht habe. Dann testete ich mit Lavaerde. Auch damit war ich nicht zufrieden, wobei das auch daran liegen könnte, dass ich nicht genügend Geduld hatte. Vielleicht hätten sich die Haare noch umgestellt. Ich musste aber jeden Tag vor Kunden stehen und da fühlte ich mich einfach nicht wohl.
Die No-Poo-Methode – völlig ohne Shampoo, NUR mit Wasser – auch da verließ mich die Geduld. Also habe ich lange Zeit wieder mit verschiedenen Natur-Shampoos weitergemacht. Von Alverde, Lavera, usw. Bis ich dann immer wieder auf Artikel stieß, seine Haare mit Roggenmehl zu waschen.
Das musste ich natürlich ausprobieren!
Und schon das erste Ergebnis war für mich mehr als zufriedenstellend. Ich klügelte meine optimale Mischung aus und seitdem nehme ich nichts anderes mehr. Das ist jetzt schon ein gutes halbes Jahr. Meine Haare sind gesünder, da das Roggenmehl auch einige Vitamine, wie z.B. Vitamine E, B und Mineralstoffe mitbringt. Sie glänzen, fühlen sich stärker an.
Jetzt erst Mal genug geredet. Kommen wir zum Basis Rezept und weiter unten schreibe ich dir noch Infos, wie du dir dein individuelles Roggenmehl Shampoo mischst. Denn: Jedes Haar, jede Kopfhaut hat andere Bedürfnisse!
Das Roggen Shampoo muss übrigens immer vor jeder Anwendung frisch angerührt werden.
*Eine saure Rinse ist ca. ein halber Liter am besten kaltes Wasser mit einem EL Zitronensaft oder Apfelessig und soll die Schuppenschicht der Haare wieder anlegen, sowie den PH-Wert neutralisieren
– 3 EL Roggen Vollkornmehl (ich verwende die Eigenmarke von DM)
– 300 ml lauwarmes Wasser
Zur Ziehzeit schreibe ich dir weiter unten ausführlicher.
Wasche nach einer Einwirkzeit von etwa 5 Minuten deine Haare gut aus! Massiere deine Kopfhaut, sodass auch wirklich das ganze Mehl rausgewaschen wird. Vor allem im und hinter dem Ohr bleiben gerne mal Reste.
Und nochmal kurz zur Info: Es muss wirklich Roggenmehl sein. Es hat entsprechend wenig Gluten, verklumpt daher nicht so. Alle anderen Mehlsorten sind NICHT geeignet!
- Zieht die Roggen Mischung nur 10 Minuten ist die Reinigungs- und Fettlösekraft besser. D.h., wenn du z.B. vorher eine Ölpackung für deine Haare machst oder generell eher zu fettigem Haaransatz neigst, verwende die Mischung gleich nach 10 Minuten. Vor allem für den Start würde ich dir die Variante empfehlen, bis du dich bei der Verwendung sicherer und experimentierfreudiger fühlst. Oder wenn es einfach schnell gehen muss. 🙂
- Möchtest du aber lieber von den pflegenden Eigenschaften des Roggenmehls profitieren, hast du z.B. sehr trockene, angegriffene Haare lasse die Mischung ein bis zwei Stunden stehen und gebe sie erst dann auf die Haare.
Teste da einfach, was deine Haare brauchen. Wie gesagt, beginne am Besten mit der 10-Minuten-Variante, schaue dann wie es sich für dich anfühlt.
Falls du bisher mit Silikon-Shampoos deine Haare gewaschen hast, kann es eine Weile dauern, bis sich die Silikonschicht löst und deine Haare sich umstellen. Bleibe hier lieber länger bei dieser Variante.
Weitere Möglichkeiten:
Wenn du beide Varianten getestet hast und nicht so ganz zufrieden bist, könntest du auch einmal versuchen eine feinere Roggenmehl Sorte zu verweden – also kein Vollkornmehl. Oder probiere eine andere Marke aus, das kann manchmal einen riesen Unterschied machen.
Aus meiner Erfahrung:
Ich habe sehr dünnes Haar, das gerne mal schnell am Ansatz fettet. Ich verwende das Basisrezept, also mit Vollkornmehl und lasse es meist eine Stunde ziehen. Oft lasse ich es auf der Kopfhaut auch gerne mal länger einziehen, weil ich nebenher noch irgendetwas anderes mache. 😉
Meine Schwester hat komplett andere Haare. Sehr trocken & leicht brüchig. Sie verwendet es genauso wie ich und ist damit auch voll und ganz zufrieden. Außerdem gibt sie noch einen TL Olivenöl dazu (weiter unten mehr dazu). Ihre Haare vertragen das. Ich habe das einmal gemacht und konnte dann gleich nochmal waschen, weil sie auch nach dem Waschen noch ölig waren.
Fazit: Wir sind beide begeistert!
- Bei trockener, schuppiger, gereizter Kopfhaut, Neurodermitis
Schwarzer Tee, der mindestens 10 Minuten zieht, kann durch seine Gerbstoffe beruhigend und juckreizlindernd wirken! Ersetze das Wasser im Rezept einfach komplett durch den Schwarzen Tee. - Äth. Rosmarinöl gilt als Haarwuchsfördernd, beruhigend und kräftigend für die Kopfhaut
Es muss aber nicht unbedingt das äth. Öl sein. Rühre doch das Roggenmehl einmal mit Rosmarin-Tee an! - Bei trockenen, splissanfälligem Haar
Gib deiner Mischung einen 1/2 – 1 TL Olivenöl. Auch etwas Honig ist eine Wohltat für spröde Haare. - Bei Ekzemen und Flechten
Der Sud – also ein Tee – aus Ruprechtskraut oder auch stinkender Storchenschnabel genannt bringt voksheilkundlich Linderung bei Ekzemen und Flechten (z.B. Schuppenflechte). - Bei Kopfhautjucken und Schuppen
Gib 1 TL gutes Meer- oder Steinsalz in lauwarmes Wasser. So löst sich das Salz gut auf und kann dir mit seinen vielen Mineralien Linderung bringen.
Puh! Das wurde doch ein ganz schön großer Artikel. Ich sehe schon, ich muss zu dem Thema Haarpflege noch ein paar Mal ausholen, da ich da noch einige Erfahrungen gesammelt habe, die ich unbedingt an dich weitergeben möchte.
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Schreibe mir unbedingt deine Erfahrungen mit dem Roggenmehl Shampoo oder anderen Alternativen in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.